Über mich

Ich heiße Robert Mayer und bin im Leutkirch im Allgäu geboren. In einer Großfamilie aufgewachsen habe ich früh mit Sport begonnen. Judo, Fußball, Taekwondo und einiges mehr hat mich interessiert. Das mein Beruf Werkzeugmacher nicht ganz zu mir passt, habe ich 1982 nach einer Weltreise realisiert.

Dort bin ich in Indien mit 21 Jahren auch zum ersten Mal mit Yoga in Kontakt gekommen. Ein Buch von Andre van Lysebeth, einem Yogapionier zur damaligen Zeit, begleitet mich bis heute. Die Rishikeshreihe praktiziere ich seit damals und liebe sie nach wie vor.

Mein Faible für die Natur, gesunde Ernährung und Umweltschutz brachte mich später dazu Biogemüse anzubauen. Das tue ich auch heute noch mit Begeisterung und als Lebensunterhalt. Dazwischen gab es Stationen als Koch und Mitarbeiter bei der Finkhof Genossenschaft, einem längeren Auslandsaufenthalt in La Palma und einigen Reisen.

Die heimatlichen Berge waren immer ein Sehnsuchtsort für mich. Inzwischen bin ich in allen Jahreszeiten dort unterwegs beim Wandern, Klettern und Skitourengehen.

Nach einer Alpenüberquerung auf dem E5 habe ich dann angefangen für den Bruckmann Verlag Wanderführer zu schreiben. Nebenberuflich, weil das nicht sehr lukrativ ist. Ab und zu zeige ich Fotos meiner vielen Touren bei Multimediashows.

Meine Erfahrungen mit Yoga

Über die Jahrzehnte hat mir Yoga nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch bei vielen Beschwerden geholfen. Darunter Bandscheibenvorfälle, Wirbelverschiebungen, einen Kreuzbandriss der überraschend, auch ohne die zwingend erforderliche OP, komplett verheilt ist. Auch depressive Verstimmungen habe ich mit Yoga wesentlich verbessert.

Allerdings reicht es meist nicht, einmal die Woche eine Yogastunde zu absolvieren. Häufigkeit und Intensität sind zwingend zu erhöhen, um spürbare Erfolge zu erzielen.

Ein im modernen Yoga sehr vernachlässigter Aspekt, ist mir dabei besonders aufgefallen.

„Im Rhythmus ist Leben“, sagen viele Gelehrte! Und das gilt auch für das Yoga. Es ist sehr wichtig eine feste Abfolge von Asanas regelmäßig zu üben. Dann gewöhnt sich der Körper, die Muskulatur und die Psyche an diese Reihe. Und wenn sie dann mal perfekt, fast instinktiv ausgeübt wird, dann erst wirkt das Chi, das Prana. Die ursprüngliche Lebensenergie.

Beim Tai-Chi gibt es genauso feste Bewegungsformen wie beim Taekwondo oder beim Sonnengebet im Yoga usw. Das mag auch mal langweilig sein, ist aber sehr nützlich für Körper und Geist.

Das moderne Yoga ist dem hektischen, unruhigen Lebensstil der Zeit angepasst. Kaum ist ein neuer Stil auf dem Markt wird er auch schon wieder abgelöst. Man sollte sein Glück nicht im neuesten Yogastil suchen, sondern in der Beständigkeit.

Zu denken gibt auch das sämtliche Stehhaltungen im Yoga erst vor wenigen Jahrzehnten von B.K.S. Iyengar eingeführt wurden. Davor bestand Yoga vorwiegend aus Meditation und sehr wenigen Asanas.

Meine Ausbildung zum Yogalehrer habe ich beim DTB gemacht.

Fortbildungen bei Lilla Wuttich in Angewandte Asana Anatomie und Yoga und Osteophatie bei Simone Schmid und Kristina Praschak.

Yogalehrerprüfung Theorie Abschlußarbeit

Sthira Sukham Asanam Robert Mayer 5.10.23

Dieser Vers 2.46 aus den Yoga Sutras von Patanjali ist einer der bekanntesten und wichtigsten im Yoga Sutra. Er bezieht sich auf den wichtigen Aspekt der Körperbeherrschung und der inneren Ausrichtung in der Meditationshaltung. Der Asanam – Körperhaltung.

Die heutige Ausprägung des modernen Hatha Yoga gab es aber zur Zeit von Patanjali vor ca. 2200 Jahren noch nicht. Damals waren die Sutras Hinweise für die Meditationshaltungen und vor allem die geistigen Vorgänge während der Meditation. Von den Körperhaltungen, den Asanas wie wir sie heute kennen ist fast nie die Rede. (3 von 196 Versen)

Weil sie damals noch gar nicht bekannt waren oder keine große Bedeutung hatten.

Der körperliche Yoga diente mehr dazu sich von der Meditation zu erholen, die Organe zu durchbluten und den Kreislauf zu verbessern. Ähnlich der Zen Meditation wo früher und heute immer wieder das Zazen, die Sitzmeditation mit einer Gehmeditation unterbrochen wird.

„Zazen bedeutet, gerade zu sein. Es bedeutet, die Wirbelsäule und den Nacken aufzurichten, sich nicht nach rechts und nicht nach links zu neigen. Wenn Ihr Körper gerade ist, wird es auch Ihr Geist sein. Der Körper und der Geist sind miteinander verbunden. Ein gerader Körper spiegelt einen geraden Geist wider“ – Ekiho Miyazaki

Dennoch ist jede Asana die stabil, fest und leicht zugleich ist, eine Meditationshaltung. Auch die vorwiegend erst von B.K.S.Jyengar eingeführten Stehhaltungen. Wenn wir sie bewusst und mit voller Aufmerksamkeit einnehmen. Ganz im Hier und Jetzt, im Flow wie es heute heißt. Das bedeutet ein Aufgehen im Tun. Die Asana ist dann gewissermaßen das Gefäß für sehr feine Wahrnehmungen des eigenen Selbst!

Diesen Zustand erreicht man selten und nicht nur im Yoga, aber er ist sehr beeindruckend.

Und nach der Erfahrung vieler Lehrender nur durch viel Üben einer bekannten festen Abfolge von Asanas zu erreichen.

Was heißt Sthira Sukham Asanam?

Sthira= kraftvoll, fest, hart, unbewegt, stabil

Sukham= bequem, angenehm, Genuss, leicht, entspannt

Asanam= Haltung, Sitzstellung.

Allgemein soll die Körperhaltung stabil und angenehm sein. Damit man eben die Haltung in der Meditation lange und ermüdungsfrei halten kann. Wichtig ist dabei auch die aufgerichtete Wirbelsäule, um Haltungsschäden zu vermeiden und die Energieflüsse zu ermöglichen. Dann kann man loslassen und sich ganz der Versenkung hingeben.

Shtira: Nur mit viel Übung gelingt es fest zu sein in der Asana. Nicht irgendwo einzusinken und uns ständig neu auszurichten oder zu bewegen. Mit Hilfe der Atmung gelingt es aber immer besser bei sich zu bleiben und konzentriert und achtsam zu üben.

Sukham: Um eine Leichtigkeit in der Asana zu verspüren muss man erstmal viel üben. Bis die Muskulatur aufgebaut ist. Erst dann kann man die Muskulatur entspannen, zumindest die Teile die nicht aktiv sind in der Asana. Mit minimalem Aufwand selbst schwierige Asanas zu meistern ist eine Kunst die erlernt sein will. Wenn man sie meistert tritt die innere Ruhe ein in der man sich selbst spürt. Wo man eins wird, Geist und Körper verbindet. Dann können auch schwierige Stellungen plötzlich gelingen.

Asanam: Asana ist keine Pose, sondern ein Zustand des Körpers und des Geistes.

Irgendeine Stellung oder Position wie beim Turnen ist keine Asana. Weil der Geist hier nicht wirklich zur Ruhe kommt. Man achtet weder auf die Atmung noch auf das Loslassen in der Stellung. Kämpft man vielleicht sogar mit Schmerz und Unbehagen, dann sollte man die Position sofort verlassen.

Es ist sehr schwierig ein Asana über längere Zeit konzentriert zu halten. Meist verlässt man das meditative bei sich Selbst sein nach einiger Zeit wieder.

Manche Yogalehrer sind auch der Meinung das Unbewegtsein ein weiterer Aspekt in der Asana ist. Unbewegtsein ist eine der Bedeutungen des Wortes Sthira.

Das würde der Praxis im Vinyasa nicht entsprechen. Zumindest in der Meditation ist sie aber erforderlich um dem Geist die nötige Ruhe zu geben. Meditation in der Bewegung ist noch schwieriger und erfordert sehr viel Übung und Erfahrung.

Synthese

Für Europäer ist es durchaus schwierig, aufrecht still und unbewegt zu sitzen oder stehen. Verkürzte Muskulatur im Hüftbeuger durch das viele Sitzen sind nur eine Ursache dafür. Geistige Unruhe und ein stressiger Alltag kommen dann noch dazu. Wir bewegen uns in einer modernen Welt viel zu wenig, verbringen bis zu 90 Prozent unserer Zeit in Räumen. Indoor Gesellschaft kann man uns nennen.

Deshalb ist der Hatha Yoga, der körperliche Yoga für uns meist der richtige. Wir bewegen uns, wir entwickeln mehr Körperbewusstsein, wir sind gesünder und erleben eine Zunahme an Energie.

Der Yoga wurde in den letzten 100 Jahren zunehmend körperbewusster. Heute gibt es eine Unzahl an Stilrichtungen mit allen Ausprägungen. Vom entspannten Yin Yoga bis zum schweißtreibenden Power Yoga. Es ist aber wichtig in allen Variationen das Shtira Sukham Asanam immer im Gedächtnis zu halten.

Berg Sonne Yoga Matsyendrasana MAnn Gipfel
Berg Sonne Yoga Matsyendrasana MAnn Gipfel